Die Spengergasse ist eine berufsbildende, höhere technische Schule mit einer Vielfalt von unterschiedlichen Aus- und Weiter-bildungsmöglichkeiten für Jugendliche und Erwachsene. Wir bauen auf einer langen Tradition im berufsbildenden Schulwesen auf, arbeiten intensiv mit der Wirtschaft zusammen und verpflichten uns zu innovativem Denken, zeitgemäßer Teamarbeit und projektorientierten Unterrichtsmethoden. Als Schule, die auf das Leben vorbereitet, haben wir als oberstes Anliegen die fachlich fundierte und sozial kompetente Aus- und Weiter-bildung unserer Schüler*innen.
Von Oktober 2024 bis dato haben wir an unterschiedlichen Projekten im Rahmen von StAct gearbeitet, die präsentieren wir hier.

„Be Smart – Don’t Start“ | „Die Dosis macht das Gift“
Unsere Vision war es, mehr Bewusstsein für die Auswirkungen von Alltagsdrogen zu schaffen. Die Ausgangslage zeigte, dass viele Schüler*innen sich der Risiken dieser Substanzen nicht bewusst sind oder sie als harmlos erachten. Gerade durch die gesell-schaftliche Normalisierung von Substanzen wie Social Media oder Zucker wird oft unterschätzt, wie stark sie sich auf Konzentration, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden auswirken können.
Um unser Ziel zu erreichen, haben wir den Instagram-Account @dailyydrugs erstellt, auf dem wir so viele Alltagsdrogen wie möglich thematisierten. Durch visuell ansprechende und informative Inhalte wollten wir das Bewusstsein für dieses Thema schärfen und eine Plattform zur Aufklärung bieten.
In der ersten Phase unseres Forschungszyklus führten wir vor Ort eine Umfrage unter den anderen Projektteilnehmenden durch. Dabei wollten wir herausfinden, wie gut sie sich
mit Alltagsdrogen auskennen und inwieweit ihnen die eigene Nutzung sowie deren Auswirkungen bewusst sind. Diese Erkenntnisse halfen uns, unsere Inhalte weiter zu optimieren und gezielt auf Wissenslücken einzugehen.
Wir haben uns intensiv mit den verschie-denen Alltagsdrogen auseinandergesetzt und untersucht, in welchem Ausmaß sie konsu-miert werden und welche Folgen sie für Schüler*innen haben. Dabei betrachteten wir sowohl physische als auch psychische Auswirkungen. Besonders durch unseren Instagram-Account @dailyydrugs konnten wir unser Wissen anschaulich aufbereiten und teilen. Mit informativen Beiträgen und ansprechenden Visualisierungen sensibili-sierten wir unsere Follower*innen für die Risiken und Auswirkungen dieser Substanzen.
Beispiele für Alltagsdrogen und unsere Themenschwerpunkte:
Zucker: Zucker wird oft unterschätzt, obwohl er eine große Rolle bei Energietiefs und Konzentrationsproblemen spielt. Unser Fokus lag darauf, den Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und schulischer Leistungsfähigkeit zu verdeutlichen.
Social-Media-Sucht: Viele Jugendliche verbringen täglich mehrere Stunden in sozialen Netzwerken. Wir haben untersucht, wie sich exzessive Nutzung auf die mentale Gesundheit, den Schlaf und die Konzentration im Schulalltag auswirkt.
Kaufsucht & Shopping: Durch Werbeanzeigen und einfache Zahlungsmöglichkeiten geraten viele junge Menschen in einen Kreislauf des übermäßigen Konsums. Wir haben beleuchtet, welche psychologischen Mechanismen dahinterstecken und welche langfristigen Folgen Kaufsucht haben kann.
Medikamentensucht: Der Missbrauch von rezeptfreien und verschreibungspflichtigen Medikamenten, insbesondere Schmerz- und Beruhigungsmitteln, ist ein wachsendes Problem. Wir haben aufgezeigt, wie schnell eine Abhängigkeit entstehen kann und welche Gefahren damit verbunden sind.
Projekt #2
Aufmerksamkeit für
gefährdete Tiere
Adrian Seidl, Miguel Marasigan, Simon Lindlbauer, DucAnh Tran,
Luan Emini
“Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt.”
– Mahatma Gandhi
“Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.”
– Unbekannt
Unsere Vision war es, bedrohten Tierarten eine Stimme zu geben.
Die Ausgangslage ist eine traurige Realität: Immer mehr Tierarten verschwinden von unserem Planeten – leise und oft unbemerkt. Die Ursachen sind meist menschengemacht: Lebensraumzerstörung, Wilderei, Umweltverschmutzung und der Klimawandel tragen maßgeblich zum Artensterben bei. Täglich sterben Arten aus, ohne dass wir es überhaupt bemerken. Uns wurde schnell klar, dass viele Menschen gar nicht wissen, wie ernst die Lage wirklich ist – und wie sehr dieses Problem auch uns Menschen betrifft. Genau hier wollten wir ansetzen: mit einem Projekt, das nicht nur informiert, sondern auch emotional berührt und zum Nachdenken anregt.
Zu Beginn recherchierten wir intensiv, welche Tierarten aktuell besonders gefährdet sind. Dabei stießen wir auf erschreckende Zahlen und berührende Geschichten – vom stark bedrohten Sumatra-Tiger über das vom Aussterben bedrohte Java-Nashorn bis hin zum Blauwal, dem größten Tier der Welt, das ebenfalls gefährdet ist. Wir nutzten vertrauenswürdige Quellen wie den WWF, NABU und verschiedene Umweltorganisationen, um verlässliche Daten zu sammeln. Anschließend überlegten wir, wie wir diese Informationen spannend, verständlich und optisch ansprechend aufbereiten können. Besonders wichtig war uns, nicht nur mit Fakten zu arbeiten, sondern auch Emotionen zu wecken. Deshalb entschieden wir uns, sachliche Inhalte mit aussagekräftigen Bildern zu kombinieren, um die Bedrohung für die Tiere greifbarer zu machen.
So entstand ein informativer Lesetext, der durch ein starkes Bild ergänzt wird. Der Text erklärt nicht nur die Ursachen des Artensterbens, sondern zeigt auch, warum Artenvielfalt für das gesamte Ökosystem – und damit auch für uns Menschen – so entscheidend ist. Zudem machen wir deutlich, was jeder Einzelne tun kann: vom bewussten Konsum tierfreundlicher Produkte über Spenden an Tierschutzorganisationen bis hin zum aktiven Mitmachen bei lokalen Projekten. Unser Ziel war es, Aufmerksamkeit zu schaffen – nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern mit ehrlicher Information und echter Überzeugung. Denn jede Tierart, die verschwindet, bedeutet einen Verlust, der uns alle betrifft. Tierschutz geht uns alle an.

Projekt #3
NavigAI-tors
Das Projekt nutzt Künstliche Intelligenz, um die Seefahrtsnavigation zu optimieren, indem es digitale Zwillinge für Logistikunternehmen erstellt, die effizientere und umweltfreundlichere Routen für Containerschiffe berechnen.
Neuerlicher Sieg im Bundeswettbewerb für Künstliche Intelligenz

„Mit KI die Schifffahrt nachhaltiger gestalten.“
Unser Name, Team NavigAI-tors, steht für Innovation und Engagement im Bereich klimafreundlicher Technologien. Doch wie begann unsere Reise – und was steckt hinter unserem Projekt?
Alles nahm seinen Anfang im Mai 2025, als wir auf die Shape the Future Challenge aufmerksam wurden. Die Aufgabe? Eine Innovation zu entwickeln, die einen direkten, positiven Einfluss auf das Klima hat – völlig offen in der Art der Umsetzung. Nach intensiven Brainstorming-Sessions voller Ideen kam schließlich die zündende Inspiration:
Eines unserer Teammitglieder segelt leidenschaftlich gern. Während eines Törns mit Flaute stellte es sich eine Frage: Warum nutzen Containerschiffe nicht häufiger Segel zur Unterstützung? Tatsächlich gibt es bereits Unternehmen, die spezielle Kites für Frachtschiffe entwickeln. Doch ein zentrales Problem bleibt ungelöst: Die aktuellen Routen sind für konventionelle Schiffe optimiert und schöpfen das Potenzial der Kites nicht aus.
Unsere Mission war klar: Wir wollten eine KI-gestützte Lösung entwickeln, die Schifffahrtsrouten berechnet und den Wind optimal nutzt. Nach monatelanger Entwicklung und intensiver Datensammlung entstand schließlich unser erster Prototyp für eine Routenoptimierung im Mittelmeerraum.
Mit diesem Konzept schafften wir es ins Finale der Shape the Future Challenge. Im Oktober 2024 erhielten wir außerdem die Chance, unser Projekt im Rahmen der Hochbegabtenförderung der Spengergasse – geleitet von Harald Zumpf – beim CIO-Kongress in Loipersdorf zu präsentieren. Das Publikum zeigte großes Interesse, und es konnten wertvolle Kontakte geknüpft werden.
Einige Monate später startete der Bundeswettbewerb für Künstliche Intelligenz in Österreich. Wir entschieden uns, unsere Idee erneut unter Beweis zu stellen – mit durchschlagendem Erfolg: Erster Platz und zusätzlich der AI for Green Award!
Unsere Reise geht weiter – mit einer klaren Vision für eine nachhaltigere Schifffahrt.
Projekt #4
Medaware
Über uns
Das Team, das hinter Medaware steht, ist eine vielfältige Gruppe von Ingenieuren und Designern, von denen jeder einzigartige Fähigkeiten in das Projekt einbringt. Unser Ziel ist es, eine nahtlose, benutzerfreundliche Lösung zu schaffen, die den medizinischen Status quo verbessert und den Informationsaustausch zwischen Fachleuten im Gesundheitswesen und der Öffentlichkeit fördert. Als Team arbeiten wir außergewöhnlich gut zusammen. Die Meinung jedes Einzelnen wird geschätzt, und wir sind immer auf einer Linie – sei es bei der Lösung komplexer Probleme oder beim Brainstorming für neue Ideen. Da wir uns gegenseitig unterstützen, fühlt sich die Zusammenarbeit natürlich und mühelos an.
Unser Team besteht aus:
- Rasti, der großartige Lösungen findet und mit dem es immer ein Vergnügen ist, zusammenzuarbeiten,
- Elias, der Kreativität und einen ausgeprägten Sinn für Design in alles einbringt, was er tut,
- Clarissa, die uns alle auf dem Laufenden hält und dafür sorgt, dass uns nichts durch die Lappen geht,
- Piotr, der sich um die technischen Dinge kümmert und dafür sorgt, dass alles einen Sinn ergibt,
- Arman und Atik, die nach der Gründung zum Team gestoßen sind und uns in verschiedenen Bereichen unterstützt haben.
Die Herausforderung
Die Motivation für das Medaware-Projekt war die Tatsache, dass das medizinische Grund-wissen in der Bevölkerung nicht optimal ist. Wir erkannten, dass die meisten Menschen sich der potenziellen Risiken zahlreicher Haushaltsgegenstände und Chemikalien nicht bewusst waren – ganz zu schweigen von der richtigen Behandlung und den Maßnahmen zur Schadensbe-grenzung im Falle einer versehentlichen Einnahme. Darüber hinaus erkannten wir die möglichen Nebenwirkungen verschiedener rezeptfreier Medikamente, die bei unsachgemäßer Anwendung zu unerwarteten Folgen führen können; viele sind sich der ernsten, lebensbedrohlichen Konsequenzen der Kombination von Ethanol und Paracetamol beispielsweise nicht bewusst.
Unsere Lösung
In Anbetracht der aktuellen Situation haben wir uns entschlossen, eine Aufklärungsplattform zu entwickeln, die die Öffentlichkeit für die genannten Risiken und Gefahren sensibilisieren und gleichzeitig nützliche Informationen über die Behandlung einer versehentlichen Einnahme oder einer anderweitigen Verursachung eines gefährlichen Szenarios liefern soll. Da wir während der Entwicklung unsere unzureichenden medizinischen Qualifikationen erkannten, erweiterten wir das Projekt über den ursprünglichen Umfang hinaus, indem wir eine gene-rische, selbst gehostete Lösung schufen, die von einer öffentlichen Gesundheitseinrichtung oder -organisation gewartet und als öffentliche medizinische „Wissensdatenbank“ betrieben werden kann.
Technische Schwierigkeiten
Während der Entwicklung der Medaware Suite stießen wir auf zahlreiche technische Heraus-forderungen. Glücklicherweise waren diese dank unseres hervorragenden Teams besonders leicht zu bewältigen. Eine dieser Herausforderungen war das Fehlen eines leicht zu integrie-renden WYSIWYG-Editors für die Erstellung und Pflege von Artikeln auf unserem Platt-formformular. Wir umgingen dieses Problem, indem wir eine maßgeschneiderte Lösung, Tangential, entwickelten, die weitaus besser in unser System integriert ist, als es ein vorge-fertigtes Paket jemals ermöglichen könnte. Ein weiteres Problem, das in der Erweiterung unseres technologischen Stapels endete, war die Abhängigkeit von Drittanbietern für Bilddaten; unser Redaktionssystem sowie die anschließende Rendering-Pipeline waren auf externe An-bieter angewiesen, um Bilder für die Verwendung in den Artikeln auf unserer Plattform zu beschaffen. Um potenzielle Probleme durch mögliche Ausfallzeiten zu vermeiden, entschieden wir uns dafür, diese Daten in einer MinIO-Instanz zwischenzuspeichern, die auf demselben Server wie das Catalyst-Backend läuft.

Projekt #5
NextGen SOPK (Sozial- und Personalkompetenz)
Die verbindliche Übung Sozial- und Personalkompetenz (SOPK) ist seit 2011 teil des Lehrplans an den HTL. Im Rahmen des FFG-Projekts “StAct” hat sich eine Gruppe von Schüler*innen Gedanken zu einer “Neuausrichtung” des SOPK-Unterrichts gemacht.
Projekt-Team: Alexander Netopil, Leon Luef, Marko Stravic, Kilian Bauer, Rumen Yordanov, Sebastian Sorca
Warum haben wir dieses Projekt gemacht? Nun ja, uns ist aufgefallen (und das nicht nur an uns selbst), dass sich viele Schüler*innen, egal in welcher Schulstufe sie sich befinden, sehr oft ungesund ernähren. Das reicht von täglich Döner oder Energydrinks bis hin zu Fastfood und anderen zuckerhaltigen Getränken. Da haben wir das Potenzial gesehen, da können wir was verändern, und das ist etwas, was im späteren Leben sehr wichtig sein wird. Aber uns ist auch aufgefallen, dass auch sehr viele Konflikte in der Schule vorkommen. Wir haben uns deshalb zur Aufgabe gemacht, auch hier etwas verändern zu wollen.
Am Anfang haben wir uns überlegt, was genau wir machen wollen. Da kam uns die Idee (da wir das Fach nur bis zur 2. Klasse hatten), SOPK in allen Schulformen und Schulstufen verpflichtend einzuführen (dafür wird eine andere Unterrichtsstunde wegfallen.) Nun hatten wir eine Grundidee, auf die wir aufbauen konnten. Dann kamen uns viele Ideen, was wir noch alles machen könnten. Wir haben weiter überlegt und überlegt, bis uns dann aufgefallen ist, dass unser Projekt eine immense Größe angenommen hat, die einfach nicht in den Zeitraum gepasst hat, und leider mussten viele Ideen wieder verworfen werden. Das hat uns aber nicht daran gehindert, uns voll auf den Kernpunkt unseres Projektes zu konzentrieren, nämlich die Ernährung der Schüler*innen und den SOPK-Unterricht, wo auch Ernährungswissenschaften unterrichtet werden.
Aber wie sind wir nun auf den Stand gekommen, wo wir jetzt sind? Wir haben mit vielen Lehrerinnen und Lehrern über unser Projekt gesprochen. Dabei hat man uns viele Probleme im Bildungsbereich mitgeteilt und was wir besser machen können. Wir haben sogar die Möglichkeit bekommen unser Projekt an der PH Wien vorzustellen, um neue Blickwinkel und Möglichkeiten für das Projekt zu bekommen, die wir selbstverständlich in unser Projekt eingebunden haben. Wir haben weiterhin sehr viel geforscht und haben viele Ergebnisse bekommen. Das Wichtigste war, dass wir einen Lehrplan haben, wie der Unterricht aussehen soll, wer unterrichtet und wie er sattfinden soll. (z.B. auch mit Workshops und Lehrausgängen). Wir sind zuversichtlich, auch bei der aktuellen politischen Lage, dass diese Vorschläge eine gute Grundlage für das Bildungsministerium sind und ein Anreiz, die Schule ins 21. Jahrhundert zu holen und den Schüler*innen eine gute Ausbildung zu bieten.
